Eine erfreuliche Zwischenbilanz
Während der Winter seinen weissen Mantel auslegt und dem Wintersport so den Vorrang ermöglicht, ruht die Fussballmeisterschaft aller Ligen. Nicht aber ruhen die Vorbereitungen beim Viertligisten FC Erlenbach auf die kommende Rückrunde. Der unermüdliche Trainer Herbert Künzler gönnte seinen Schützlingen nur eine kurze Winterpause.
Bereits seit Anfang Januar ist das äusserst gut besuchte Hallentraining in vollen Gange. Das 20 Spieler umfassende Kader hat sich zusammen mit dem Trainer für die Rückrunde allerhand vorgenommen obwohl ihr Captain und Dirigent der Hintermannschaft, W. Reichmuth, verletzungshalber für längere Zeit ausfallen wird. Ihm wird alles Gute gewünscht.
Zieht man Bilanz aus der Vorrunde, so muss man sagen, dass die Erlenbacher positiv überrascht haben. Nach einigen altersbedingten Abgängen und der für die Zukunft des Fussballklubs so folgenschweren Gemeindeversammlung, während deren Verlauf der Verein um die Möglichkeit geprellt wurde, endlich einen eigenen Fussballplatz zu erhalten, sah die Situation nicht gerade ermutigend aus. So stieg man mit gemischten Gefühlen in die Meisterschaft.
Der starke Nachwuchs aus der eigenen Gemeinde – das Durchschnittsalter dürfte etwa bei 22 Jahren liegen – zeigte bald einmal, dass das Interesse am Fussballsport auch in Erlenbach vorhanden ist und die Verantwortlichen mit ihrer Vereinspolitik auf die richtige Karte gesetzt haben. Die Vorrunde schloss man auf dem dritten Tabellenplatz, drei Punkte hinter dem Tabellenführer Meilen und einen Punkt hinter Brüttisellen. Zieht man in Betracht, dass mangels eigenem Spielfeld sämtliche Spiele auswärts bestritten werden müssen, was für die Spieler zeitlich wie auch finanziell eine nicht zu unterschätzende Belastung darstellt, darf man mit den bis jetzt gezeigten Leistungen zufrieden sein.
Der FC Meilen dürfte nach seiner internen Umstellung auch in der Rückrunde kaum von der Spitze zu verdrängen sein. Kann Erlenbach den guten dritten Platz halten oder sich sogar auf den zweiten Platz vorschieben, so haben die Spieler und die Verantwortlichen wohl das Beste aus der momentanen Situation gemacht. Leider ist nicht nur der fehlende Fussballplatz eine bittere Pille, sondern auch die fehlende Untertützung innerhalb der Gemeinde. Es stimmt doch recht bedenklich, wenn ein Verein froh sein muss überhaupt auf einer Schulwiese trainieren zu dürfen.
Wie dem auch sei: Man hofft, dass die Anstrengungen mit sportlichem Erfolg und einer weiterhin guten Kameradschaft innerhalb des Klubs belohnt werden.